Home
Smaragdtafel
Grünes Gold
Heilmethoden
Lebensberatung
Links
Gästebuch
   
 


Quod est inferius, est sicut quod est superius et quod est superius, est sicut quod est inferius [...] Ascendit a terra in coelem, iterumque descendit in terram.



Ein der alchemistischen Tradition zufolge auf den Hermes Trismegistos zurückgehender Text, der Generationen von Alchemisten Stoff für gelehrte Spekulation gab, sollten die dreizehn darin enthaltenen Gesetze doch den Schlüssel zum Stein der Weisen aufzeigen. Hermes war König und lebte im 3. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung in Ägypten. Nach ihm wurde die Alchemie als "hermetische Kunst" bezeichnet. Hermes fasste die damalige Welterkenntnis, das gesamte damalige Wissen in sieben Gesetzen, den Hermetischen Gesetzen (siehe unten) zusammen. Diese Hermetischen Gesetze sind eherne Gesetze, die durch alle Zeitalter hindurch bis heute die Grundlage des alchemistischen Denkens bilden.

Wie oben, so auch unten.
Wie unten, so auch oben.

Später sagten die Christen: Wie im Himmel, so auf Erden.


Übersetzung der Tabula Smaragdina

1. Es ist wahr, ohne Lüge und wirklich.

2. Was oben ist, ist wie das, was unten ist, fähig, die Wunder des Einen auszuführen.

3. Und wie alle Dinge aus dem Einen gekommen sind, so werden auch alle Dinge aus diesem Einen durch Adoption geboren.

4. Die Sonne ist sein Vater, der Mond seine Mutter. Der Wind hat es in seinem Bauche getragen, die Erde ist seine Amme.

5. Dies ist der Vater aller Vollkommenheit in der Welt.

6. Seine Stärke und Macht sind unbeschränkt, wenn sie in Erde verwandelt werden.

7. Du wirst die Erde vom Feuer, das Zarte vom Groben trennen, sanft und sorgfältig.

8. Es steigt von der Erde zum Himmel hinauf und steigt wieder herab auf die Erde, um die Macht der höheren und niederen Wesen zu empfangen. So wird dir der Ruhm der Welt gehören, und deshalb wird alle Dunkelheit von dir fliehen.

9. Bei ihm ist die Kraft, die stärkste aller Kräfte. Denn es wird alle zarten Dinge überwinden und in jedes grobe eindringen.

10. So wurde die Welt geschaffen.

11. Aus diesem werden entstehen und hervorgehen wunderbare Anwendungen, zu denen die Mittel hier gegeben sind.

12. Darum werde ich Hermes Trisgemistos genannt, und ich bin im Besitze der drei Teile der Philosophie der Welt.

13. Und was ich über das Wirken der Sonne gesagt habe, hat sich erfüllt.

(nach J. Ruskia 1926, In:A. Coudert Der Stein der Weisen)

Anmerkungen dazu:

zu 2: Makrokosmos und Mikrokosmos entsprechen einander.

zu 4: Mit Sonne und Mond könnten Schwefel und Quecksilber und/oder Feuer und Wasser gemeint sein, Wind und Erde sind die entsprechenden Elemente Luft und Erde

zu 5 und 6: Eben der Stein der Weisen den es darzustellen gilt.

Ob die Tabula Smaragdina hohen Alters ist oder aber im Mittelalter verfasst wurde, bleibt umstritten.

Gefunden wurde die Tabula Smaragdina einer Legende zufolge von Sara, der Frau Abrahams, die sie bei Hebron im Grab des Hermes Trismegistos gefunden habe

Andere Überlieferungen nennen diesen Hermes einen Sohn des ersten Menschen Adam, in dessen Grab er nicht nur ein Abbild seines Vaters fand, sondern auch diese Tafel.

Auch der mazedonische Eroberer Alexander der Große gilt (neben noch weiteren) als Finder der Smaragdtafel, von ihm gefunden im Grab des Hermes.



Die sieben hermetischen Prinzipien

Das Prinzip der Geistigkeit
“Das All ist Geist, das Universum ist geistig."
Das All ist der Geist, der selbst unerkennbar und unerklärbar ist. Das Universum und alles was es enthält ist eine geistige Schöpfung des Alls, dies ist in Analogie zum Menschen zu sehen, der ebenfalls geistige Werke erschaffen kann.

Das Prinzip der Entsprechung
"Wie oben, so unten; wie unten, so oben."
Diesem wichtigen Lehrsatz der hermetischen Philosophie werden wir im Text der Smaragdtafel des Hermes Trismegistos wieder begegnen. Ein Beispiel für dieses Prinzip wäre die Schöpfung des Universums durch das "All" und der geistigen Werke in Kunst und Wissenschaft durch den Menschen. Die Astrologie, die Signaturlehre u.a. beruhen auf diesem Prinzip.

Das Prinzip der Schwingung
"Nichts ist in Ruhe, alles bewegt sich, alles ist in Schwingung."
Da alles Schwingung ist, führt eine Veränderung der Schwingung zu einer qualitativen Veränderung. Die Unterschiede, die wir sehen sind nur verschiedene Grade von Schwingung. die Schwingung des Geistes hat eine so unendliche Schnelligkeit, dass sie ruhend erscheint. Die Schwingungen der Materie dagegen sind so langsam, dass auch diese zu ruhen scheint. Das Ziel der hermetischen Arbeit ist die Erhöhung der Schwingung

Das Prinzip der Polarität
"Alles ist zweifach, alles hat zwei Pole, alles hat sein Paar von Gegensätzlichkeiten; gleich und ungleich ist dasselbe; Gegensätze sind identisch in der Natur, nur verschieden im Grad; Extreme berühren sich; alle Wahrheiten sind nur halbe Wahrheiten; alle Widersprüche können miteinander in Einklang gebracht werden."
Gemeint sind Gegensätze, die sich als Grad der Ausprägung beschreiben lassen. Nur für solche Gegensätze gilt das Prinzip der Polarität, dazu gehören Liebe - Hass, Hell - Dunkel, Frieden - Krieg etc.

Das Prinzip des Rhythmus
"Alles fließt aus und ein, alles hat seine Gezeiten. Alle Dinge steigen und fallen, das Schwingen des Pendels zeigt sich in allem; das Maß des Schwunges nach rechts ist das Maß des Schwunges nach links; Rhythmus kompensiert."
Zwischen den Polen gibt es ein Hin und Her, eine Aktion und eine Reaktion, beide gehören zusammen. Der Tag löst die Nacht ab, Ebbe und Flut folgen einem Rhythmus. Ein unmittelbar erlebbares Beispiel für diese Art von Rhythmus ist der menschliche Atem. Das Einatmen zwingt zum Ausatmen und umgekehrt. Der Hermetiker versteht diesen Rhythmus zu kontrollieren. Durch die Kontrolle des Atems sind wir in der Lage, in einem gewissen Umfang unsere Stimmung zu beeinflussen.

Das Prinzip von Ursache und Wirkung
"Jede Ursache hat eine Wirkung; jede Wirkung ihre Ursache; alles geschieht gesetzmäßig. Zufall ist nur der Name für ein unbekanntes Gesetz. Es gibt viele Ebenen der Ursächlichkeit, aber nichts entgeht dem Gesetz."
Nach diesem Prinzip geschieht alles, was geschieht, gesetzmäßig. Es gibt keinen Zufall. Wir haben nicht alle Gesetze erkannt und glauben daher, eine Sache wäre zufällig. Anatole France meinte: "Zufall ist vielleicht das Pseudonym Gottes, wenn er nicht selbst unterschreiben will." Zufall ist also eher das Unvermögen der Menschen, alle Gesetze zu erkennen.

Das Prinzip des Geschlechts
"Geschlecht ist in allem, alles hat männliche und weibliche Prinzipien, Geschlecht offenbart sich auf allen Ebenen."
Kein Werden ist in dieser Welt möglich ohne die Beteiligung beider Geschlechter. Die Zeugung ist nur ein Beispiel für das Wirken der männlichen und weiblichen Prinzipien. Diese beiden Prinzipien sind in jedem vorhanden, ein Gedanke, der von der Psychoanalyse wieder anerkannt wird. Im Prozess der Individuation geht es darum, beide Teile anzunehmen und in die Persönlichkeit zu integrieren.
Ursprünglich gibt es, der hermetischen Tradition zufolge, nur ein Geschlecht, der Ur-Eine-Gott vereinigt beide Geschlechter in sich und so ist er auch der erstgeschaffene Adam: Adam Kadmos in der biblischen Schöpfungsgeschichte ohne Geschlecht. Erst in der zweiten Schöpfungsgeschichte werden Mann und Frau as Getrennte erschaffen. Das Ziel der Arbeit des Adepten ist die Wiedererlangung der Einheit auch in der Geschlechtlichkeit, dies ist die Idee der Vereinigung der männlichen und weiblichen Prinzipien im Androgyn oder Hermaphrodit.

Ziel hermetischen Arbeitens ist der Hermaphrodit, die Vereinigung von Wissen (Hermes) und Liebe (Aphrodite).


 
   
Top